3. Spenden

3. Dezember 2014
Während der Adventszeit werden wir von allen möglichen Seiten mit Spendenaufrufen überschüttet. Es gibt Spendengalas im Fernsehen, und oftmals finden wir in der Post Bettelbriefe von diversen Wohltätigkeitsorganisationen. Das alles ist wohldurchdacht. Man hat wissenschaftlich herausgefunden, daß die Menschen in der Vorweihnachtszeit am spendenfreudigsten sind.
Es mag damit zu tun haben, daß der Dezember der letzte Monat des Jahres ist, und große Firmen haben da einen gewissen Überblick, wieviel Geld sie möglicherweise noch übrig haben, das sie ausgeben sollten, um nicht unnötig viel Steuern zahlen zu müssen.
Aber auch bei den Privatleuten sitzt im Dezember das Geld lockerer. Manche bekommen vielleicht eine Weihnachtsgratifikation, wodurch sie mehr Geld ausgeben können, und um sich ein gutes Gewissen zu verschaffen, wird ein bißchen davon für einen wohltätigen Zweck gespendet. Schließlich sollen die armen Waisenkinder auch ein schönes Weihnachtsfest haben, und dazu hat man dann edelmütig beigetragen.
Und im Sommer haben die „armen Waisenkinder“ keinen Hunger und brauchen nichts zum Anziehen?
Wo bleibt die Logik? Was ist so besonders an diesem Dezember, daß manche Menschen bereits Wochen oder Monate zuvor darauf hinfiebern, und daß das Verhalten vieler Menschen während dieser Zeit teilweise anders ist?
Hier ist eine kleine Episode aus dem Neuen Testament, die verdeutlicht, was Jesus über Spenden denkt:
 
Als er (Jesus) aber aufblickte, sah er, wie die Reichen ihre Gaben in den Gotteskasten legten. Er sah aber auch eine auf ihren Verdienst angewiesene Witwe, die legte dort zwei Scherflein ein; und er sprach: „Wahrlich, ich sage euch, diese arme Witwe hat mehr als alle eingelegt! Denn diese alle haben von ihrem Überfluß zu den Gaben beigetragen; sie aber hat aus ihrer Armut heraus alles eingelegt, was sie zum Lebensunterhalt besaß.“ (Lukas 21, 1 – 4 )