5. Der Reiche und das Kamel, Teil 2

5. Dezember 2014
Hier ist die Fortsetzung der gestrigen Geschichte:
 
Da blickte Jesus umher und sprach zu seinen Jüngern: „Wie schwer werden die Reichen in das Reich Gottes eingehen!“ Die Jünger aber erstaunten über seine Worte. Da hob Jesus wiederum an und sprach zu ihnen: „Kinder, wie schwer ist es für die, welche ihr Vertrauen auf Reichtum setzen, in das Reich Gottes einzugehen! Es ist leichter, daß ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als daß ein Reicher in das Reich Gottes komme.“
Sie aber entsetzten sich sehr und sprachen untereinander: „Wer kann denn gerettet werden?“ Jesus aber blickte sie an und sprach: „Bei den Menschen ist es unmöglich, aber nicht bei Gott; denn bei Gott sind alle Dinge möglich.“ (Markus 10 23 - 27)
 
Ist das eine absurde Geschichte? Ein Nadelöhr ist winzig klein, so daß ich beim Nähen bisweilen Probleme habe, den Faden durchzuziehen. Manche Ausleger der Bibel meinen, daß es in Jerusalemer Stadtmauer ein schmales, niedriges Tor gegeben habe, das das Volk auch „Nadelöhr“ nannte, weil es so klein war, daß ein Kamel nicht wirklich durchpaßte.
Aber es geht hier nicht darum, ob Jesus mit seiner Aussage diese Tor meinte oder tatsächlich ein echtes Nadelöhr. Es geht ganz offensichtlich darum, daß Reichtum ein großes Hindernis sein kann, „gerettet“ zu werden.
Wovor sollen die Menschen denn überhaupt gerettet werden? Bedarf ich der Rettung? Gerettet werden muß doch nur jemand, der in großer Not ist. Bei einer Flutkatastrophe werden vom Wasser eingeschlossene Menschen mit Booten gerettet, im Fall eines Brandes rettet die Feuerwehr Menschen aus brennenden Häusern.
Aber wir leben doch ganz normal mehr oder weniger vergnügt und mit mehr oder weniger Sorgen vor uns hin. Um was für eine Rettung geht es hier dann?