Glückskettchen

Vor einigen Jahren begann es. Irgendwer hatte die Idee mit den Freundschaftsbänder. Ein paar Wollfäden zu einem Zopf zusammengeflochten knotete ein Kind seinem besten Freud um das Handgelenk. Es sollte ein unscheinbares Zeichen inniger Verbundenheit sein. Das Freundschaftsband wurde Tag und Nacht getragen, jeder konnte es sehen, und doch wußte niemand außer dem Beschenkten, wer der Geber dieses Bandes war.

Zeichen der Freundschaft und der Zusammengehörigkeit hat es zu allen Zeiten gegeben. Oftmals waren sie mit feierlichen Ritualen verbunden wie etwa bei der Blutsbrüderschaft der Indianer oder auch beim Tauschen der Ringe anläßlich einer Eheschließung.

Warum sollten also nicht auch Kinder das Recht haben, ihre Zusammengehörigkeit mit einem guten Freund durch ein äußeres Kennzeichen ihrer Umwelt kundzutun? Das ist legitim, und es fördert zudem das Verantwortungsgefühl im sozialen Umgang.

Nun gibt es aber in unserer heutigen Zeit stets Leute, die aus jedem und allem irgendwie Kapital zu schlagen versuchen. So erschienen schon bald kleine Armbändchen aus kunstvoll ineinander verwobenen, farbigen Fäden auf dem Markt. Diese kommerziell hergestellten Freundschaftsbänder fanden durchaus Abnehmer. Aber für ein paar Fäden, und seien sie noch so bunt, kann man nicht allzu viel Geld verlangen und somit auch nicht übermäßig viel damit verdienen. Etwas Wertvolleres, Teureres mußte her, bei dem der Profit entsprechend höher war.

Gerissene Geschäftsleute kamen auf die Idee, Glasperlen oder bunte Steinchen aufzureihen und als Armbänder zu verkaufen. Das klappte vorzüglich. Den Kindern gefiel es, zumal die bunten Kügelchen viel schicker aussahen als einfache Wollfäden. Schon bald gab es auch die Kügelchen einzeln zu kaufen, so daß sich jedes Kind sein ganz individuelles Armband anfertigen konnte.

Das Geschäft damit florierte so gut, daß die Hersteller gar nicht genug davon bekommen konnten. Wenn Erwachsene diese Armbänder ebenfalls tragen würden, überlegten sie, dann könnte man noch erheblich mehr damit verdienen. Aber wie bringt man Erwachsene dazu, einen albernen Kinderschmuck zu tragen?

Da kam man auf eine Möglichkeit, wie man Erwachsene motivieren kann: Es wurde damit geworben, daß diese bunten Steinchen besondere Kräfte hätten. Je nach Farbe hätten die einen eine heilende Wirkung, die anderen eine beruhigende die dritten eine verschönernde und vieles mehr.

Und tatsächlich fielen jede Menge Menschen auf diesen Unsinn herein. Aus den ursprünglich zarten Freundschaftsbändern aus billigen Wollfäden waren plötzlich teure Glückskettchen geworden, die Erwachsene wie Kinder gleichermaßen tragen.

Aber ist uns klar, was wir damit genau genommen machen? Jeder, der ein solches Perlenarmband trägt und an dessen wie auch immer wundersame Wirkung glaubt, begibt sich auf den Weg des Aberglaubens, der ganz schnell bis zum Okkultismus führen kann.

Kennst Du den Ausspruch: Dem reiche ich den kleinen Finger, aber er packt gleich meine ganze Hand? Genau in diese Gefahr laufen die Träger der Glückskettchen. Das Geschäft mit der "Esoterik" blüht, und der Teufel reibt sich zufrieden die Hände. Denn "Esoterik" ist nichts anderes als eine harmlos klingende Umschreibung von Okkultismus!

Gar mancher wird jetzt beinahe erbost abwinken, den Kopf schütteln und sagen: "Nein, nein, wir sind nüchterne, moderne Menschen. Einen Teufel gibt es doch gar nicht. Das ist alberner Kinderglaube."

Und warum tragen dann so viele Leute diese Glückskettchen? Weil sie so hübsch sind? Weil man schließlich "in" sein will und jeden noch so albernen Modegag mitmachen muß? Oder eben doch, weil die Steine irgendeine geheimnisvolle Wirkung haben könnten? Man will schließlich jede Chance nutzen, um möglichst günstig Glück zu haben, gesund zu bleiben, sich wohl zu fühlen und was sonst noch.

Hier sein ganz klar und deutlich gesagt: Das ist der vollkommen falsche Weg! Wer sich auf Derartiges einläßt, begibt sich in die Hände des Bösen und wird allmählich immer tiefer in diesem Sumpf versinken, bis er vollkommen untergegangen sein wird!

Nimm diese Glücksarmbänder von Deinem Arm! Steck sie aber nicht in irgendeine Schublade sondern wirf sie komplett in den Müll! Dort gehören sie hin und nirgendwo sonst.

Du fragst Dich jetzt vielleicht, ob es nicht doch irgendetwas zwischen Himmel und Erde gibt, etwas oder jemanden, der dahintersteckt, wenn uns Glück oder Unglück widerfährt.

Warum wendest Du Dich nicht direkt an den, der das ganze Universum einschließlich uns Menschen gemacht hat? Gott ist der Schöpfer aller Dinge. Schau Dir die Natur in ihrer Vielfältigkeit an, die Berge und die Meere, all die unterschiedlichen Pflanzen, die riesengroßen und die winzig kleinen Tiere. Das alles hat Gott in unendlicher Perfektion gemacht.

Uns Menschen hat er zudem das einzigartige Privileg gegeben, direkt mit ihm in Kontakt treten zu dürfen. Er hat sogar seinen Sohn, Jesus, in die Welt geschickt, damit er uns aus all dem miesen Sumpf herauszieht, in den wir oftmals in unserer Dummheit steigen.

Aber Achtung! Jesus ist kein billiger Glücksbringer, den man sich zu seinem Schutz einfach in Form eines Armbandes oder einer Kette umhängt. Es nützt gar nichts, wenn Du das Armband mit den bunten Steinen gegen ein Kettchen mit einem Kruzifix austauschst!

Jesus möchte, daß Du mit ihm redest, daß Du ihn ganz persönlich in Dein Leben miteinbeziehst. Das ist durchaus mit Aufwand verbunden und geht nicht so nebenbei. Aber es lohnt sich in unendlicher Weise.

Fang doch einfach mal ganz direkt an, indem Du Dir eine Bibel besorgst und dort im Neuen Testament in den Evangelien nachliest, was es denn mit diesem Jesus überhaupt so alles auf sich hat. Du wirst staunen, welch großer, wunderbarer Liebe Du dort begegnen wirst!